Pfarrer Tomczak: Lieber Elias, danke dass du hergekommen bist. Du bist Ex-Konfirmand, kannst Du vielleicht kurz sagen wer du bist und was machst du jetzt momentan? Also wo gehst du jetzt zur Schule und was sind deine Hobbys?
Elias: Ja, ich bin Elias, ich bin 15 Jahre alt. Ich mache mein Praktikum momentan, das ist meine Ausbildung und ich wohne in Kelmis.
Pfarrer Tomczak: Sehr schön. Du hast einen Konfirmandenunterricht in der evangelischen Kirchengemeinde Eupen Neu-Moresnet besucht. In welchen Jahren war er und wie lange hast du den besucht?
Elias: Ich war 3 bis 4 Jahre hier dadurch, dass es oft abgebrochen werden musste wegen dem Corona….
Pfarrer Tomczak: Du hast aber zwischendurch auch zu wenig Gottesdienste besucht – Elias lacht – und den Unterricht…darum wurdest nicht befördert für die nächste Klasse. Viele (normalerweise) hören auf, aber du hast den Durchsetzungswillen gezeigt. Du hast weitergemacht und das ehrt Gott.Und uns alle, dass du durchgehalten hast. Du hast früh begonnen, vielleicht kannst du sagen, wie bist du zum Konfirmandenunterricht gekommen.
Elias: Meine Mutter ist evangelisch und sie ist in Düsseldorf aufgewachsen und dann war sie in Aachen. Seit 4 Jahren ungefähr wohnt sie in Belgien und irgendwann kam sie auf die Idee, dass ich auch meine Konfirmation mache.
Pfarrer Tomczak: Kannst du dich noch erinnern an die Konfirmandenzeit? Es sind Jugendliche gekommen – Mädchen und Jungs – und was haben wir so gemacht? Weißt du noch was wir gemacht haben neben dem Unterricht? Gegessen? Getrunken?
Elias: Wir haben einen Ausflug nach Köln gemacht zur Missionale. Wir waren auch in der Kirche, die Proben gemacht und die Gottesdienste vorbereitet.
Pfarrer Tomczak: Sehr schön. Dann kam die Coronazeit… und es war nicht einfach…Wie war es bei dir, wie hast du Coronazeit erlebt? Du bist inzwischen an zwei Orten gekommen, wo du wohnst…
Elias: Ja, ich wohne einmal in Raeren und einmal in Kelmis. Dadurch, dass ich einmal in die Quarantäne musste, wurde meine Konfirmation abgesagt. Auch wegen Gründen mit der Regelung über Corona, dass man danach in die Quarantäne muss, wenn man aus Deutschland kommen würde. Deswegen haben wir gesagt, meine Familie kommt nicht…und ja dann nach 3 bis 4 Jahren habe ich endlich meine Konfirmation gemacht in einem Gottesdienst.
Pfarrer Tomczak: Genau, da warst du zwar allein von den Konfirmanden im Gottesdienst, dafür aber war deine ganze Familie da. Deine Paten, deine Onkel und deine Tanten konnten hier anreisen zum Teil von sehr weit. Das war schön und sehr feierlich. Deine Konfirmation war für uns alle ein Segen. Elias, du hast auch in der Zeit hier eine junge Frau kennengelernt, die Praktikantin war, mit der hast du ein Projekt verwirklicht…
Elias: Ja. Wir haben ein Kreuz gebaut im Garten vom Pfarrhaus. Wir das mit der Praktikantin bemalt und lackiert und haben das dann vor der Kirche an die Tür aufgegangen.
Pfarrer Tomczak: Genau, das Kreuz hat dann vor der Kirche lang gestanden… da stand auf dem Kreuz: Jesus – (er trägt) das Leid der Welt. Über die Wochen hast Du dich gefreut, wenn du das gesehen hast und plötzlich war das auf einmal weg…
Elias: Ja, ich habe gemerkt, dass es auf einmal nicht da war…
Pfarrer Tomczak: Ich weiß es auch nicht, wer hat sich das mitgenommen, dieses Kreuz, auf jeden Fall war das ein Ermutigungszeichen in der Zeit der Lockdowns… jetzt bist du ein Ex-Konfirmand. Du hast alle Rechte in der Kirche, du kannst Pate werden, du kannst bei den Wahlen teilnehmen – bei den Pfarrer- und Presbyter Wahlen. Wie sehen deine Pläne für die Zukunft?
Elias: Ja, wie schon gesagt, ich mache mein Praktikum als Verputzer und Maurer. Jetzt nach dem Sommer ein einjähriges Praktikum und dann meine Ausbildung bei ZAWM Eupen. Mein Plan ist irgendwann selbstständig zu werden und eine Firma zu haben. Aus den Gründen, dass es wenige Verputzer in der DG gibt. Weil den Job leider heutzutage wenige haben wollen. Es ist ein sehr harter Knochenjob.
Pfarrer Tomczak: Toll und schön, dass du etwas mit den Händen machen möchtest, kreativ werden möchtest! Dazu wünschen wir dir viel Erfolg. Dass du diese Ausbildung machen kannst zum Maurer, zum Verputzer. Man braucht immer Menschen, die verputzen. Auch wir in der Kirche müssen bald hier verputzen. Vielleicht könntest du mal auch bei uns helfen, ein Praktikum machen… das würde uns sehr ehren und erfreuen (Elias lacht). Elias, ich danke dir an dieser Stelle für das Interview… und ich wünsche diralles Gute für die Zukunft und Gottes Segen.
Elias: Dankeschön.
Pfarrer Tomczak: Bis zum nächsten Mal. Tschüss Elias.
Elias: Tschüss.